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Donnerstag, 25. Oktober 2018

Die Geburt der österreichischen Republik – Dokumente der Provisorischen Nationalversammlung online

Am 21.10.1918 fand die „konstituierende Sitzung der Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten“ statt, die nächste Sitzung am 30.10 1918 wurde bereits als „2. Sitzung der provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich“ bezeichnet. In der 3. Sitzung am 12.11.1918 wurde aufgrund einer Vorlage des Staatsrates (8 d.B./RV-PN) das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von  Deutschösterreich beschlossen. Die Kundmachung erfolgte am 15.11.1918 im Staatsgesetzblatt Nr. 5/1918.
Die Parlamentsdirektion/Kompetenzzentrum hat bisher 130.000 parlamentarische Papier-Dokumente der 2. Republik ab 1945 digitalisiert und im Internet veröffentlicht, darunter sogar die Dokumente des vorparlamentarischen Begutachtungsverfahrens zurück bis 1983.

Nun ist es gelungen auch die 9.000 Parlamentarischen Materialen aus der 1. Republik zu digitalisieren und diese laufend mittels des dankenswerter Weise von der Universität Innsbruck zur Verfügung gestellten Programms „Transkribus“ (Erkennung und Transkription historischer Dokumente) zu textinterpretieren. Die Verwendung dieses speziellen Programms war notwendig, da die Dokumente in Frakturschrift gedruckt wurden. Nachüberarbeitungen vor allem der Eigennamen sind erforderlich. Die Dokumente sind mittels Volltextsuche elektronisch durchsuchbar. Die Textinterpretation mit partieller Nachkontrolle erbrachte mit der Volltextsuche in diesen alten Dokumenten noch immer sehr gute Ergebnisse. Die Treffer werden mittels Highlighting in der historischen Ansicht hervorgehoben. Es wurden auch die Schlagwörter aus dem Index erfasst und den Dokumenten zugeordnet. Dies ermöglicht eine weitere Such- und Selektionsmöglichkeit.

Um diese Dokumente dem interessierten Leser leichter näher zu bringen, werden sie auf der Website des Parlaments in derselben Struktur wie die heutigen Dokumente (z.B. Vorlage des Vollzugsausschusses = Vorlage des Staatsrates = Regierungsvorlage) aufbereitet und sukzessive im Netz angeboten. Wo es keine parlamentarische Nummerierung der Dokumente gab, wurde eine solche analog vergeben bzw. ergänzt (so bildeten z.B. selbständige Anträge keine eigene Nummernserie).




Bei der bisherigen Digitalisierung wurde das Schwergewicht auf die rasche öffentliche Verfügbarkeit und die Entlastung des Archivs für die Parlamentsübersiedlung gelegt. In der nunmehrigen Phase liegt der Fokus auf der Erfassung der Titel und Metadaten zu diesen Dokumenten. Dies ermöglicht die jeweils zusammenhängenden Materialen von der Provisorischen Nationalversammlung 1918 bis zur XVIII. Gesetzgebungsperiode 1994 auf der Geschichtsseite miteinander und weiter bis zum Staatsgesetz­blatt bzw. Bundesgesetzblatt zu verlinken. Im Plenum angenommene Ausschuss­entschließungsanträgen bzw. unselbständige Entschließungen werden angeführt. Die Biographien samt Fotos der jeweils beteiligten Mandatare (Anfragesteller/innen, Antragsteller/innen, Berichterstatter/innen) und der damals als Staatssekretäre bezeichneten Minister können direkt aus der Parlamentarierdatenbank aufgerufen werden.

Die Stenographischen Protokolle der Sitzungen der nachfolgenden Konstituierenden Nationalversammlung (1919 – 1920) sind ebenfalls bereits online verfügbar, die gesamten Parl. Materialien hiezu im Laufe des Novembers/Dezembers.
Zwei Powerpoint-Folien mit näheren Angaben:


via https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=47449

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