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Mittwoch, 20. Juni 2018

Thomas Manns Haus soll mehr sein als ein Denkmal / Lilian Pfaff In: NZZ 20.06.2018

Das einzige Haus, das Thomas Mann je für sich bauen liess, musste 2016 in einer spektakulären Rettungsaktion vor dem Abriss bewahrt werden. Wenig war Aussenstehenden von dem modernistischen Bau am San Remo Drive in Pacific Palisades bekannt, wo der Schriftsteller über zehn Jahre lang in seinem Exil in Kalifornien gelebt hatte. Verborgen hinter grossen Bäumen und Hecken, schlummerte das Gebäude vor sich hin, seit es 1952, als die Manns in die Schweiz zurückkehrten, von der Familie Lappen gekauft worden war; schliesslich wurde es auf dem Immobilienmarkt unerkannt als Abrissobjekt angepriesen.
Weder der Name des berühmten Auftraggebers noch derjenige des deutsch-amerikanischen Architekten Julius Ralph Davidson, in dessen umfangreichem Œuvre gleich drei Case-Study-Häuser in Los Angeles figurieren, wurden bei der Ausschreibung publik gemacht. Inzwischen wuchs in Deutschland der Druck seitens der Medien, die allesamt für den Erhalt des Hauses als deutsches Kulturerbe plädierten. Das Aussenministerium wurde tätig und stimmte dem Kauf schliesslich noch in seiner Sommerpause zu; der deutsche Staat erwarb das Haus für 13,25 Millionen Dollar. Eine Trägerschaft wurde gefunden und das Haus organisatorisch an die Stiftung Villa Aurora angebunden; diese ist Sachwalterin des benachbarten, bereits seit 1995 als Künstlerresidenz dienenden Hauses von Marta und Lion Feuchtwanger. ... [mehr] https://www.nzz.ch/feuilleton/kopie-von-thomas-manns-haus-soll-mehr-sein-als-ein-denkmal-ld.1396147

Für die künftige Nutzung wird das Haus der Manns radikal erneuert. Das Resultat ist hier in einer Visualisierung zu sehen. (Visualisierung: © rebuild.ing / H2S Architekten)

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