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Montag, 25. Juni 2018

Kommentar: Die EU deformiert das Urheberrecht

Der EU-Parlamentarier Axel Voss (CDU) hatte am vergangenen Mittwoch allen Grund zur Freude. Als momentan Verantwortlicher für die EU-Urheberrechtsreform durfte er verkünden, dass sein Kompromissvorschlag die Mehrheit im Rechtsausschuss erhalten hatte: "Der Vorschlag des Ausschusses soll sicherstellen, dass allgemein anerkannte und akzeptierte Urheberrechtsgrundsätze auch für die Online-Welt gelten. Eine Welt, die Meinungsfreiheit verteidigt, die aber auch unsere auf Regeln gebaute Gesellschaftsordnung widerspiegelt." Gesellschaftsordnung? Meinungsfreiheit? Nein, Voss verteidigt hier in Wahrheit etwas, das darauf abzielt, viele progressive, kreative, offene Aspekte der Inhaltsgenerierung im Web zu unterdrücken.
Im Kern greifen die Artikel 11 und 13 des Gesetzesvorschlags gleich mehrere jahrzehntelang – auch in der EU – gelebte Internet-Fundamente an: Wer fremde Informationen nur durchleitet oder bereitstellt, haftet bislang nicht dafür. Wer fremde Informationen verlinkt oder als Minimalzitate ("Snippets") wiedergibt, trägt zu deren Verbreitung bei, sorgt damit vielleicht sogar für Profit beim Verlinkten und ist deshalb nicht böse, sondern ein Teil des Hyperlink-Webs. Sollten aber durch diese Handlungen Urheberrechte verletzt werden, muss die Verletzung ab Kenntnis aufhören ("Notice and Takedown"). ... [mehr] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Die-EU-deformiert-das-Urheberrecht-4089211.html

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