Die Tradition von Orgelbau und
Orgelmusik in Deutschland zählt jetzt zum Immateriellen Kulturerbe der
Menschheit. Das Unesco-Komitee nahm die deutsche Nominierung am
07.12.2017 bei seiner Tagung auf der südkoreanischen Insel Jeju in die
Welterbeliste auf. Ebenso aufgenommen wurde das "Pizzaiuolo", die Kunst des
Pizzabackens.
Neu auf der Liste
sind auch das Dudelsackspiel "Uilleann Piping" aus Irland und die Basler
Fasnacht aus der Schweiz. Aus den Niederlanden wurden die Wind- und
Wassermühlen mitsamt dem Müllerhandwerk zum Immateriellen Kulturerbe
erklärt, aus Portugal das Tonfiguren-Handwerk in Estremoz und aus
Griechenland die musikalische Aufführungspraxis Rebetiko mit Gesang und
Tanz. Die Liste umfasst
nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission damit nun 398 traditionelle
Fertigkeiten und Wissensformen. Sie soll die Vielfalt des immateriellen
Kulturerbes weltweit abbilden. Neu eingetragen wurden beispielsweise
auch das Krugfest Kumbh Mela in Indien, das Reitspiel Chogān aus dem
Iran, das traditionelle System der Wasserrichter von Corongo in Peru
sowie die kulinarische Tradition Nsima in Malawi.
Nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission prägen 400 handwerkliche
Orgelbaubetriebe mit etwa 2800 Mitarbeitern, 180 Auszubildenden sowie
3500 hauptamtlichen und Zehntausenden ehrenamtlichen Organisten das
Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik in Deutschland.
Über 50 000 Orgeln seien derzeit hierzulande im Einsatz.
Die Kunst des neapolitanischen "Pizzaiuolo" wurde als
kulinarisch-handwerkliche Praxis gewürdigt. In Neapel leben und wirken
heute etwa 3000 Pizzaiuoli. Die Tradition fördere soziale Zusammenkünfte
und intergenerationellen Austausch, hieß es. Die Vereinigung
Neapolitanischer Pizzaiuoli veranstaltet Kurse, die sich mit der
Geschichte, den Hilfsmitteln und den Techniken dieser Kunst befassen.
via dpa vom 07.12.2017
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