Ludwig Meidner war nach der Verfolgung durch das NS-Regime und den
Jahren in der englischen Emigration fast in Vergessenheit geraten. Erst nach
seiner Rückkehr nach Deutschland fand sein Werk Beachtung. Inzwischen ist er
als bedeutender Expressionist anerkannt. Für die virtuelle Ausstellung „Künste
im Exil“ hat das Jüdische Museum Frankfurt, das den bildnerischen Nachlass
Meidners betreut, eine umfangreiche Sonderausstellung erarbeitet. Diese bietet
Einblicke in Meidners Schaffenszeit im nationalsozialistischen Deutschland,
legt den Schwerpunkt jedoch auf seine Exiljahre in England. Während dieser Zeit
entstanden eindrucksvolle Porträtzeichnungen seiner Leidensgenossen im
englischen Internierungslager und humoristisch-allegorische Aquarelle, die eine
aus den Fugen geratene Welt zeigen. Gleichzeitig arbeitete Meidner seit 1942
auch an seinem Zyklus zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, von
der er mit fassungslosem Entsetzen aus der Presse erfuhr. (Abb.: © Ludwig
Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main, Inv. Nr.
JMF1994-0007 II/1939)
Die virtuelle Ausstellung ist unter http://kuenste-im-exil.de/KIE/Web/DE/Navigation/Sonderausstellungen/LudwigMeidner/ludwig-meidner_node.html abrufbar.
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