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Freitag, 16. Juni 2017

Auch ZLB Berlin betreibt Raubgutforschung

Aus den Beständen der Berliner Stadtbibliothek der ZLB können mehrere Bücher als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut restitutiert werden. Die zwanzig Werke gehörten Käthe und Jacob Kahn, wie Autogramme und Etiketten der Bücher zeigen. Dr. Jacob Kahn, geboren 1870 in Clüsserath, war Arzt und Sanitätsrat in Berlin. Seine Frau Käthe Kahn wurde 1880 in Berlin geboren, das Ehepaar lebte in Berlin. Sie wurden am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Käthe und Jacob Kahn hatten keine Kinder, durch Recherchen konnte die in Schweden lebende Großnichte Käthe Kahns Renée Hirschfeld ermittelt werden, an die die ZLB die Bücher übergeben wird. 
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die ZLB mit Büchern, die als „Raubgut“ in der Zeit des Nationalsozialismus ihren verfolgten und ermordeten, meist jüdischen Eigentümern weggenommen wurden. Ziel ist die Rückgabe der Bücher an ihre Eigentümer. Bisher konnten über 600 Bücher an Institutionen und an Erben von Privatpersonen zurückgegeben werden. Die Datenbank http://lootedculturalassets.de/ vermittelt einen Einblick in geklärte und noch ungeklärte Fälle. 

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