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Mittwoch, 25. Mai 2016

Suche nach NS-Objekten im Stadtmuseum Stuttgart

Der Planungsstab des Stadtmuseums Stuttgart erhält ab Juni 2016 eine Stelle für Provenienzforschung, die mit Fördermitteln des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg für zwölf Monate finanziert wird. Primäres Ziel dieser Stelle ist es, Objekte der Sammlung, die unter dem Verdacht von NS-verfolgungsbedingtem Entzug fallen, zu identifizieren und langfristig ihre ehemaligen Eigentümer ausfindig zu machen. Die stadtgeschichtliche Sammlung umfasst rund 10.000 Objekte, 1.401 davon wurden in der Zeit des Nationalsozialismus erworben.

Die erarbeiteten Forschungsergebnisse sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie münden in einen Abschlussbericht und sollen in der künftigen Dauerausstellung des im Herbst 2017 im historischen Wilhelmspalais neu eröffnenden Stadtmuseums kenntlich gemacht werden. In den 1998 beschlossenen Washingtoner Prinzipien verpflichteten sich die 44 unterzeichnenden Staaten, ihre Museumsbestände nach im Nationalsozialismus entzogenem jüdischem Kulturgut zu überprüfen und anschließend mit den Erben faire und gerechte Lösungen zu finden. Ein Jahr später wurde in der Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände diese Absicht bestätigt. Auch das zukünftige Stadtmuseum Stuttgart fühlt sich verpflichtet, seine Sammlungsgeschichte im Nationalsozialismus aufzuarbeiten und seine Objekte auf verfolgungsbedingten Entzug zu überprüfen.

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