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Dienstag, 8. März 2016

Eichendorff-Teilnachlass kommt ins Freie Deutsche Hochstift

Über Umwege kommt der sogenannte „Wiesbadener Nachlass“ des romantischen Dichters Joseph von Eichendorff (1788-1857) nach Frankfurt. Das Freie Deutsche Hochstift, das das Goethe-Museum betreibt und gerade ein Romantik-Museum aufbaut, hat die wiederaufgetauchte Autographensammlung gekauft. Es handelt sich um 218 handschriftliche Doppel- und 100 Einzelblätter. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Zu dem Konvolut gehören Manuskriptseiten bekannter Werke wie „Das Marmorbild“, Briefe von und an Eichendorff, persönliche Notizen und amtliche Zeugnisse.

Die Sammlung geht nach Angaben des Hochstifts auf Eichendorffs Enkel Karl zurück, der in Wiesbaden lebte. Nach seinem Tod kamen die Papiere 1935 in Eichendorffs Sterbehaus in Polen, wo in drei Eichentruhen auch seine Handschriften verwahrt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Truhen geplündert und ihr Inhalt über die umgebende Region verstreut. Ab 1955 tauchten in Tschechien immer neue Teile des Nachlasses auf. Sibylle von Steinsdorff, Redakteurin der Kritischen Eichendorff-Ausgabe, führte den Nachlass wieder zusammen und bot ihn Ende 2014 dem Hochstift zum Kauf an, das seit 1909 systematisch Eichendorff-Handschriften ankauft und nach eigenen Angaben die größte Sammlung weltweit besitzt.

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