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Samstag, 6. Juni 2015

Erlanger Politikwissenschaftler erschließen Gerlach-Archiv

Seit mehr als 60 Jahren ruhen Briefe, Manuskripte und Tagebücher aus dem Nachlass des Politikers und Publizisten Ernst Ludwig von Gerlach an der Universität Erlangen-Nürnberg. In mehrjähriger Arbeit haben nun Prof. Dr. Clemens Kauffmann und sein Mitarbeiter Alexander Kruska am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft II die rund 17.000 Dokumente erschlossen und über einen elektronischen Katalog der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kern des Gerlachschen Familienarchivs ist der Nachlass des Richters, Politikers und Publizisten Ernst Ludwig von Gerlach (1795­–1877). Gerlach gilt als einer der maßgeblichen Begründer und Vordenker der Konservativen Partei in Preußen und war längere Zeit deren Anführer, unter anderem im Preußischen Landtag. Das Gerlach-Archiv dokumentiert ungewöhnlich detailliert Politik-, Verwaltungs- und Kirchengeschichte des 19. Jahrhunderts, es eröffnet aber auch Einblicke in Wissenschaft, Kultur und Alltag sowie in das politische Denken der Epoche. Schließlich waren die von Gerlachs das, was man heute als „gut vernetzt“ bezeichnen würde – und zwar in die vielfältigsten Bereiche der Gesellschaft. Kontakte mit mehr als 9.000 Personen – Verwandten und Kollegen, Freunden und politischen Weggefährten – belegt das Archiv, darunter auch gekrönte Häupter wie Friedrich der Große, Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV.

Die Ergebnisse dieser Erschließungs- und Forschungsarbeit sind seit März vollständig im Kalliope-Verbundkatalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, einem wissenschaftlichen Suchportal für Nachlässe (http://kalliope-verbund.info), und über die Arbeitsstelle des Gerlach-Archivs zugänglich.

via https://idw-online.de/de/news632346

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